Parisfahrt 2024 · Une ville de la mémoire et de la gloire

Eine Woche vor der spektakulären Eröffnung der Olympischen Spiele, welche die Innenstadt von Paris in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt hatten, bezwangen 14 SchülerInnen des KGN  die vielen Stufen der tiefst gelegensten Metrostation Abesses hinauf zu Sacré Coeur. Ebenso gelang es ihnen, durch die Absperrungen an der Seine zur Ile St.-Louis zu kommen, auf dem Weg zu einer der wichtigsten und eindrücklichsten Gedenkstätten Frankreichs. Und am späten Abend gelang manchen sogar der Durchbruch auf der Straße des Viertels im Gangster-Look…  Es war so unglaublich heiß, auch nachts, so dass man kaum schlafen konnte und Frau Calderon schleppte uns dennoch quer durch die Stadt – ohne Nickerchen im Park hätte es so mancher kaum ausgehalten…

Dem Lichterglanz der modernen innovativen Stadt zum Trotz waren wir auf den Spuren einer Geschichte unterwegs, von der Frankreich lange nichts wissen wollte. Erst in den letzten 15 Jahren sind eine Vielzahl von  Mémorials entstanden, die an die Deportation der 100 000 Personen erinnern, darunter 4500 Kinder. Den SchülerInnen wird die Erinnerung an diese Opfer jedweden faschistischen Gedanken verbieten. Am Vel d’Hiv, ein Gedenkort, der an das Internierungslager der großen Razzien am 16. Und 17. Juli 1942 erinnert, zog plötzlich ein Schüler einen Zettel hinter einem Stein hervor, auf dem zu lesen war: „tu vois, je ne t’ai pas oublié.“ – Da gab es tatsächlich noch irgendwo in dieser riesigen Stadt einen Menschen, der sich erinnerte an eine Person –  die damals ihr Leben noch vor sich hatte.