10 Jahre Schulsanitätsdienst SEVO am KGN

Der Schulsanitätsdienst SEVO („Schüler Ersthelfer vor Ort“) am Kreisgymnasium in Neuenburg feierte im Mai sein zehnjähriges Bestehen.

Die Idee zur Einrichtung des Schulsanitätsdienstes hatte die Biologie- und Chemielehrerin Andrea Wolf, die damals bei den Science Days im Europa-Park auf ähnliche Projekte aufmerksam wurde. Sie wandte sich an die Ortsgruppe Müllheim-Neuenburg der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und rannte damit offene Türen ein. „Immer mehr Jugendliche aus unserer Jugendgruppe gingen auf das neu gegründete Gymnasium, denen wir natürlich auch ein Angebot machen wollten“, erinnert sich der Leiter Ausbildung und damalige Vorsitzende der Ortsgruppe, Alexander Anlicker. Für eine Rettungsschwimm-Arbeitsgemeinschaft gab der volle Belegungsplan des Neuenburger Hallenbads nichts her, daher wurde die Idee des Schulsanitätsdienstes aufgegriffen. Schließlich brauchen auch Rettungsschwimmer fundierte Kenntnisse in Erster Hilfe. Ein Glücksfall war, dass die damalige Jugendleiterin Sonja Frey auch Erste Hilfe-Ausbilderin war und noch auf der Suche nach einem Thema für eine Semesterarbeit im Rahmen ihres Sozialpädagogik-Studiums war. Sie arbeitete das Konzept für das Kooperationsprojekt zwischen Schule und DLRG-Jugend aus.

„Förderung des sozialen Engagement der Schülerinnen und Schüler und der Gewaltprävention an der Schule, Absicherung von Schulveranstaltungen und Sicherstellung der Erstversorgung bei Schulunfällen“, lauteten die Kernziele des Projekts. Im Frühjahr 2005 – noch in den provisorischen Räumlichkeiten der Grundschule – startete das Projekt mit zwei Erste Hilfe-Kursen unter der Leitung von Sonja Frey und Alexander Anlicker und 35 Teilnehmern aus den 7., 8. und 9. Klassen. Mit dem Umzug in das neue Schulgebäude in der Freiburger Straße nahm der Schulsanitätsdienst die Arbeit auf. Erster Einsatz war beim am Schulfest am 23. Juli 2005, für das mit Hilfe von Sponsoren T-Shirts angeschafft wurden. Kurz darauf folgte die Anschaffung von zwei Sanitätstaschen und Warnwesten zur Kennzeichnung der Helfer.

Von Anfangs sechs Aktiven stieg die Zahl der Ersthelfer auf mittlerweile 21, die nach einem festgelegten Dienstplan bei Unfällen in der Schule zur Hilfe eilen. In den vergangenen zehn Jahren wurden an der Schule rund 160 Ersthelfer ausgebildet, zusätzlich haben einige Schüler auch einen Lehrgang zum Sanitätshelfer bei der DLRG absolviert.

Eine der ersten Schulsanitäterinnen war Hannah Matheis, die zwischenzeitlich selbst Erste Hilfe-Ausbilderin ist und neben ihrer medizinischen Berufsausbildung die regelmäßigen Projekt „SEVO“ betreut. Neben regelmäßigen Üben anhand von Fallbeispielen stehen Dinge wie der Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators (AED), Blutdruck messen, realistische Notfall-Darstellung und vieles mehr auf dem Programm, so ließen sich die jugendlichen Ersthelfer von der Neuenburger Feuerwehr in den Umgang mit Feuerlöschern einweisen oder sie besichtigten die Rettungswache und Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes.

„Der Schulsanitätsdienst ,SEVO’ hat sich bewährt und ist fest an der Schule etabliert“, zieht Andrea Wolf nach zehn Jahren eine positive Bilanz. Vor allem die Sekretärinnen würden durch die Arbeit der Schulsanitäter entlastet. Durchschnittlich einmal pro Woche (etwa 30 Mal im Schuljahr) werden die „Schüler Ersthelfer vor Ort“ zu Einsätzen gerufen: Das Spektrum reicht dabei von kleineren Wunden über Brüche bis hin zu Asthma- oder Krampfanfällen. Meist seien es Kleinigkeiten, schwerere Unfälle oder Erkrankungen, wo ein Rettungswagen angefordert werden muss, gebe es nur ein- bis zweimal im Jahr, sagt Wolf. Dabei gebe es immer wieder Lob vom Rettungsdienst oder vom Notarzt, freut sich die Lehrerin.

Rettungsschwimmer werden zwischenzeitlich auch ausgebildet: Mit dem Sportprofil hat das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Bronze seit einigen Jahren Eingang in den Sportunterricht gefunden.